Lederpflege für Sattel, Zaumzeug & Trense: So bleibt dein Reitzubehör länger schön!
Leder ist ein Naturmaterial. Es ist atmungsaktiv, strapazierfähig und robust und mit der richtigen Behandlung auch äußerst langlebig. Genau diese Eigenschaften qualifizieren den Werkstoff als Material für Reitsättel, Zaumzeug & Co. Damit Naturleder seine einzigartige Charakteristik beibehält, bedarf es einer regelmäßigen Pflege. Denn ohne genügend Zuwendung kann es passieren, dass das Leder hart, porös und nach einer gewissen Zeit sogar rissig wird. Die Konsequenz: Reitunfälle, die für den Reiter und das Pferd böse enden können. Aber auch Feuchtigkeit kann dem Naturmaterial zusetzen, was zur Folge hat, dass es anfängt zu schimmeln. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deinem Reitzubehör mindestens alle zwei Monate eine Intensivpflege gönnst. Wie diese aussehen sollte und warum sie so bedeutend ist, erfährst du im folgenden Artikel.
Warum ist Leder im Reitsport so beliebt?
Naturleder zählt als Ausgangsmaterial für Sattel, Zaumzeug und Trense zu den Klassikern. Denn der natürliche Werkstoff bringt diverse positive Eigenschaften mit sich, die im Reitsport besonders wichtig sind. Hierzu gehört die Anschmiegsamkeit des hautfreundlichen Materials. Zudem ist es strapazierfähig und lässt sich leicht formen. Dies ermöglicht nicht nur, dass das Reitzubehör besonders angenehm zu tragen ist. Sattler lieben es geradezu dafür, da es sich aufgrund seiner Flexibilität wunderbar an die Körperform des Pferdes anpassen lässt. Auch die natürliche Eigenschaft der Haftung, welches besonders doubliertes Leder, dass aus einer weichen und einer stabilen Lederschicht besteht, sein Eigen nennt, zeichnet es als perfekten Werkstoff für den Reitsport aus.
Gefertigt wird das Zubehör hauptsächlich aus Rindsleder. Damit das Naturmaterial den hohen Anforderungen dieser Sportart standhalten kann, wird es in der Weiterverarbeitung vegetabil (pflanzlich) oder mithilfe einer Chromverbindung (Gerbung mit Chromsalzen) gegerbt. Die beiden Methoden machen das Material haltbar und geschmeidig. Die sogenannte Chromgerbung wird aufgrund des geringen Kostenaufwandes und der schnellen Vorgehensweise weltweit am häufigsten für die Gerbung von Reitzubehör aus Leder genutzt. Solange der Prozess sauber vonstattengeht und der Gerber professionell arbeitet, müssen sich Konsumenten keine Gedanken darüber machen, ob chromgegerbte Lederarten giftig sind. Das sind sie nicht.
Eine weitere Charakteristik von Leder, welche das Material für den Reitsport prädestiniert, ist die Tatsache seiner Atmungsaktivität. Aufgrund dessen, dass es luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Eigenschaften besitzt und der Schweiß der Tiere sich nicht unter dem Sattel staut, kann ein gefährlicher Hitzestau auf dem Rücken der Pferde verhindert werden.
Doubliertes Leder pflegen: Darauf sollte man bei der Sattelreinigung achten!
Damit doubliertes Leder lange schön bleibt, braucht es die passende Fürsorge. Im Großen und Ganzen sollte man die Reinigung und Pflege eines Reitsattels individuell gestalten und an die Klimaverhältnisse, die Jahreszeit und die Beanspruchung anpassen.
Auch der Aufbewahrungsort entscheidet über die Langlebigkeit des Materials. Die beste Voraussetzung wären Temperaturen zwischen fünfzehn und achtzehn Grad Celsius an einem trockenen Ort abseits von zu viel UV-Licht und Wärmequellen. Leider sind diese optimalen Bedingungen eher selten in einem Reitstall gegeben. Deswegen sollte man darauf achten, sein Equipment richtig zu pflegen. Bei hitzigen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung benötigt dein Sattel sowie deine anderen Reitutensilien aus Leder besonders viel Zuwendung. Nach einem schweißtreibenden Galopp über Stock und Stein oder nach einem anstrengenden Turnier solltest du folgende Schritte befolgen:
1. Sattel reinigen
Schweiß greift Leder an und beeinflusst die Haltbarkeit des Naturmaterials. Deshalb gilt: Ist das Training oder der Ausritt vorbei und dein Pferd kommt zurück auf die Weide oder in den Stall, solltest du den Sattel mithilfe eines feuchten Tuchs reinigen. Hierbei ist es wichtig, dass du auf Produkte die Lösungsmittel enthalten, verzichtest. Sie greifen das Leder irreversibel an und verändern die natürliche Haptik und das Aussehen des Werkstoffs. Vielmehr empfehlen wir dir eine nachhaltige Sattelseife, die du zum Entfernen von starken Verschmutzungen nutzt. Achte darauf, dass du das feuchte Element bei der Reinigung des Materials sparsam einsetzt. Denn Wasser und Leder vertragen sich nicht besonders gut!
2. Sattel pflegen
Ist das Naturmaterial vollständig getrocknet, schreit es förmlich nach Feuchtigkeit und muss mit der richtigen Pflege versorgt werden. Hierfür eignen sich Pflegemittel wie unter anderem ein reichhaltiges Lederöl, ein Lederbalsam, eine Lederlotion oder ein natürliches Lederwachs. Welche Art von Pflege du bevorzugst, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Unabhängig davon, für welches Produkt du dich am Ende entscheidest. Achte darauf, dass du es immer sparsam und gleichmäßig aufträgst. Denn Fakt ist: Viel hilft nicht viel!
Sattelpflege mit Öl & Wachs: Auch bei der Auftragetechnik gibt es einiges zu beachten. Lederöl sollte beispielsweise mithilfe eines weichen Schwamms oder einem Tuch aufgetragen werden und die Möglichkeit bekommen, tief in das Leder einzudringen. Möchtest du deinen Sattel mit einem natürlichen Wachs verwöhnen, solltest du das Produkt hingegen sanft in das Leder einarbeiten und am besten über Nacht vollständig einziehen lassen. Überschüssige Pflege, die das Material nicht aufgenommen hat, kannst du am nächsten Morgen mit einem weichen Baumwolltuch entfernen.
Sattelpflege mit Lederlotion- oder Balsam: Ein Balsam oder eine Lederlotion benötigt weniger Zeit, um dein Reitequipment mit Feuchtigkeit zu versorgen. Produkte wie diese sind nicht so reichhaltig und eignen sich für Leder, dass nicht so beansprucht ist. Für die Reinigung und Pflege für zwischendurch sind sogenannte Kombi-Produkte ausreichend. Sie reinigen und pflegen deinen Sattel und sämtliche Reitutensilien aus Leder in Perfektion. Wir empfehlen dir hierfür eine nachhaltiges Pflegeprodukt, dass frei von umweltschädlichen Inhaltsstoffen ist und stattdessen auf Basis von umweltfreundlichen Hausmitteln wie Zuckertensiden seinen Job erledigt. Auf eine Intensivpflege drei- bis viermal im Jahr, zu dessen Zweck du deinen Sattel auseinanderbauen musst, solltest du aber trotzdem nicht verzichten.
Wichtig: Die Gurtstrupfen und Steigbügelriemen sollte man weniger häufig mit einer Lederpflege behandeln. Eine übermäßige Geschmeidigkeit und Dehnung des Leders wären an dieser Stelle kontraproduktiv. Denke daran, dass dein Sattel ebenfalls eine untere Seite hat. Damit die Kissen weich und geschmeidig bleiben und deinem Pferd ein angenehmes Tragegefühl bieten, benötigen auch sie in regelmäßigen Abständen eine angemessene Reinigung und Pflege. Eine nachhaltige Sattelseife eignet sich hierfür bestens.